1.Käufermandat
Im ersten Schritt einer Akquisition liegt der Fokus auf der rechtlichen Fundierung strategischer Zielsetzungen. Gegenstand dieser Phase ist die sorgfältige Analyse der strukturellen und regulatorischen Ausgangsbedingungen sowie der unternehmensspezifischen Rahmenparameter, die für den Zuschnitt einer rechtlich tragfähigen und wirtschaftlich anschlussfähigen Transaktionsstruktur maßgeblich sind. Unsere Beratung erfolgt strukturiert, interdisziplinär abgestimmt und mit Blick auf eine belastbare Entscheidungsgrundlage für die weitere Strukturierung. Unsere Leistungen umfassen insbesondere: Strukturaufnahme auf Käuferseite: Erhebung und rechtliche Auswertung der gesellschaftsrechtlichen, regulatorischen und konzernorganisatorischen Ausgangssituation, einschließlich gruppeninterner Kontrollmechanismen, Stimmbindungen, Cash-Pooling-Mechanismen, Finanzierungsrestriktionen sowie regulatorisch relevanter Schwellen (z. B. Beteiligungsgrenzen nach Außenwirtschaftsrecht oder sektorspezifische Genehmigungspflichten)
Erwerbsmodellprüfung: Rechtliche Vorstrukturierung möglicher Erwerbsansätze – etwa vollständiger Anteilserwerb bei Holdingstrukturen mit nachgelagerter operativer Einheit, sukzessiver Beteiligungserwerb mit gesicherter Kontrollkomponente, oder Einbringung in eine strategische Plattformgesellschaft mit Governance-Kopplung – unter Berücksichtigung steuerlicher Erwerbsnebenwirkungen, Transaktionskosten und Strukturtransparenz
Analyse der Zielstruktur:
Erste rechtliche Beurteilung der Beteiligungs-, Vertrags- und Finanzierungsstruktur des Zielunternehmens, insbesondere im Hinblick auf bestehende Mitspracherechte Dritter (z. B. Zustimmungserfordernisse in Gesellschaftervereinbarungen), vorvertragliche Bindungen (z. B. Vorkaufsrechte, Mitverkaufsverpflichtungen), langfristige Vertragsbindungen (z. B. Betriebsimmobilien mit gesicherter Laufzeitbindung) sowie potenzielle Integrationsbarrieren Governance- und Kontrollkonzeption:
Entwicklung erster Hypothesen für die zukünftige Governance-Struktur unter Berücksichtigung unternehmerischer Einflussrechte, Berichtslinien, Zustimmungsbedarfe sowie möglicher Organdualitäten zwischen Altgesellschaftern und Erwerberseite Strategische Transaktionsplanung: Entwicklung eines rechtlich umsetzbaren, wirtschaftlich tragfähigen und organisatorisch steuerbaren Transaktionsansatzes, einschließlich erster Überlegungen zur Strukturabfolge (z. B. Pre-Signing-Vorbereitung, Zwischenschritte, Closing-Voraussetzungen), zur Einbettung in bestehende Holdingstrukturen sowie zur Absicherung etwaiger Drittbeteiligungen Ziel ist eine differenzierte, rechtlich fundierte und strategisch konsistente Entscheidungsgrundlage, die den weiteren Prozessverlauf strukturiert, Investitionsrisiken frühzeitig adressiert und Anschlussfähigkeit gegenüber internen und externen Stakeholdern sichert.
1.2. Verkäufermandat
Auf Verkäuferseite steht die rechtliche Vorstrukturierung eines geordneten, absicherungsfähigen und wertmaximierenden Verkaufsprozesses im Mittelpunkt. Die Ausgangsstruktur des Unternehmens – insbesondere bestehende Beteiligungsverhältnisse, Kapitalstruktur, gesellschaftsvertragliche Bindungen und finanzielle Rahmenbedingungen – ist dabei regelmäßig ebenso transaktionsprägend wie die Zielsetzung des Verkaufs. Unsere Begleitung erfolgt vorausschauend, strukturierend und mit Blick auf ein rechtsfestes Fundament für alle weiteren Prozessphasen. Unsere Leistungen umfassen insbesondere: Analyse der veräußerungsbezogenen Strukturparameter: Rechtliche Prüfung der Beteiligungsstruktur, insbesondere hinsichtlich Stimmrechtsverhältnissen, Mehrheits- oder Vetorechten, bestehender Poolvereinbarungen, Vinkulierungen, Haltefristen sowie möglicher Bindungen an Fremdkapitalgeber (z. B. Rangrücktrittsvereinbarungen, Change-of-Control-Klauseln, Covenants) Vorprüfung transaktionskritischer Sachverhalte: Identifikation rechtlicher Strukturdefizite, die einem kontrollierten Verkaufsprozess entgegenstehen könnten – etwa komplexe Verflechtungen mit Schwester- oder Konzerngesellschaften, Verpachtung an Gesellschafter, atypisch stille Beteiligungen, unausgeglichene Geschäftsführeranstellungsverträge oder offene gesellschaftsrechtliche Streitstände Veräußerungskonzeption: Entwicklung eines rechtlich tragfähigen Transaktionsmodells – etwa als Anteilskauf mit Rückbeteiligung, Verkauf durch vorgelagerten Carve-Out, konzerninterne Strukturvorbereitung oder Holding-Level-Exit – unter Berücksichtigung der Interessenlage der Altgesellschafter, der steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten sowie der bestehenden vertraglichen Strukturbindungen Transaktionsfähigkeit der Gesellschaft: Vorbereitung und rechtliche Bewertung struktureller Vormaßnahmen – z. B. Bereinigung von Gesellschafterlisten, Verschlankung der Geschäftsführungsstruktur, Harmonisierung von Dienstleistungsverträgen innerhalb von Unternehmensgruppen, Entlastung oder Neuordnung gesellschaftsrechtlicher Haftungskonstellationen Strategische Käuferanalyse aus rechtlicher Sicht: Erste Einordnung potenzieller Investoren oder Käufergruppen unter Berücksichtigung kartellrechtlicher, investitionskontrollrechtlicher oder sonstiger regulatorischer Anforderungen sowie deren Auswirkungen auf den zu strukturierenden Prozess (z. B. längere Genehmigungsfristen, Offenlegungspflichten, Vorbereitungsaufwand für Freigabeverfahren) Ziel ist eine rechtlich tragfähige Ausgangsposition für ein professionelles und absicherungsfähiges Verkaufsverfahren, das sowohl den Interessen des Gesellschafterkreises als auch den Anforderungen eines investorenfähigen Prozesses gerecht wird.